Gesellschaft für Bibliodrama

European Network Congress in Scotland

August 31st to September 4th 2019 in Findhorn / Schottland

Every creature, every plant, every rock and grain of sand

„Gott der Herr hat sie gezählet“ - so könnte es weitergehen.
Dieser Kongress in Findhorn ging in die Weite: an die schottische Küste, in den Lebenszusammenhang einer vom New Age bestimmten Community, in religiös gemischte Workshopleiterteams und zugleich dezentrale Hütten, in denen wir schliefen und frühstückten. Wir teilten mit den Bewohnern der Findhorn Foundation die Hauptmahlzeiten und machten gemeinsam Küchendienst, genannt „Kitchenparty“ mit Anfangs- und Schlussritual unter Leitung einer argentinischen Volontärin und passender Musik mit dem  eindrücklichen Slogan: „Work is love in action“. Das Ganze in schottischem Dauerregen und üppigster Blumen- und Pflanzenwelt, Heidekraut in den Dünen, Meeresrauschen, Ebbe und Flut.
Dieses gewissermaßen postmoderne Format, besonders der Beginn mit einem sonntäglichem Gemeinschaftstreffen mit Taize-Gesängen war neu und ungewohnt offen. Die Idee, die die Veranstalter bewegte, war, interreligiöses Bibliodrama in einem esoterischem Umfeld auszuprobieren. Das Interreligiöse bestand in der Kooperation von verschiedenen christlichen Konfessionen, Juden, Hinduisten in der Leitung der Workshops. Die Texte in zwei Gruppen waren alttestamentlich, in einem anderen wurden die Areopagrede des Paulus, ein Text aus der Bhagavad Gita und ein keltischer Schöpfungsmythos zu Grunde gelegt. Die Teilnehmenden waren fast durchgängig Christen – ein Defizit, mit dem fast alle Versuche interreligiösen Bibliodramas zur Zeit zu tun haben.
Dieser Weite entsprach auf der anderen Seite eine Tendenz zur Zerstreuung: Morgens verschiedene Besinnungen parallel, abends kein zentraler Treffpunkt nach dem Programm. Der Austausch hatte seinen Platz in den Wohngruppen. Es ging mehr um den Kontakt mit dem Universum  / Universal Hall als um die Kommunikation untereinander in einer Gruppe.
Mit dieser Öffnung ging zugleich die (unterschiedliche) aufsteigende Zählung / Nummerierung der europäischen Kongresse verloren, was die Autoren aber als ein Zeichen für neue Anfänge zu halten geneigt sind.
Den Veranstaltern gebührt ein großer Dank:
Vorbereitung und Organisation lagen in den Händen von Dave Tatem, Ditty Dokter und Mandy Carr
Workshopleitungen: Lotta Geisler & Roshmi Lovatt; Mandy Carr & Ruth Knaup; Tünde Kocsis & Dora Falvay.
Der nächste Europäische Bibliodrama Kongress wird vom 4.-8. August 2020 in Kreisau in Polen stattfinden.

Maria Harder, Grevesmühlen, & Wolfgang Wesenberg, Berlin

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